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Wer bist du und wenn ja, wie viele? Hofkarten psychologisch deuten

Aktualisiert: 13. März

Als ich mit dem Kartenlegen angefangen habe, waren Hofkarten die ungeliebten Begleiter meiner Deutungen. Ich erinnere mich sogar, dass ich einmal in einem Buch von Hajo Banzhaf gelesen habe, dass eine Legung nichtssagend sei, wenn sich lauter Hofkarten zeigen. Klar, dass das meine Einstellung zu den höfischen Damen und Herren in meinem Kartendeck nicht gerade positiv beeinflusst hat.


 

Diesen Beitrag findest du auch als Video auf meinem YouTube Kanal.

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Hand aufs Herz, wenn du ehrlich bist, dann gibt es einem schon ein seltsames Gefühl, wenn sie auftauchen. Sind es nur ein oder zwei Karten, dann bekommt man sie noch gut integriert, aber was, wenn sich fünf und mehr in einer einzigen Legung zeigen? Was wäre, wenn du die Hofkarten auf eine andere Art und Weise lesen könntest? Lass mich dir zeigen, wie du dir mit psychologischer Tarotarbeit ganz neue Möglichkeiten zur Deutung eröffnen kannst.



Wer bist du und wenn ja, wie viele?


Wenn du dich mit Tarotkarten zur Selbstreflexion und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigst, dann dürfte es kein Geheimnis für dich sein, dass wir Menschen keine einheitlichen, unveränderlichen Wesen sind. Wir sind eine dynamische Vielfalt, die aus verschiedenen Rollen, Verhaltensmustern, Ausdrucksweisen und Gefühlen besteht. Diese verschiedenen Teile ergänzen sich manchmal harmonisch, oft jedoch stehen sie im Widerspruch oder Konflikt zueinander. In der Psychosynthese wird für diese unterschiedlichen Teile in der Persönlichkeit des Menschen der Begriff Teilpersönlichkeiten verwendet.


Teilpersönlichkeiten sind wie verschiedene "Stimmen" oder "Charaktere" in unserem Inneren, die jeweils eigene Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle haben. Man kann sich das so vorstellen, als ob in uns mehrere kleine "Personen" wohnen, die in bestimmten Situationen aktiv werden. Jede dieser Teilpersönlichkeiten repräsentiert einen bestimmten Aspekt von uns.


Zum Beispiel gibt es vielleicht eine "verantwortungsvolle" Teilpersönlichkeit, die immer darauf achtet, dass alles in Ordnung ist und man seine Pflichten erfüllt. Gleichzeitig gibt es vielleicht auch eine "abenteuerlustige" Teilpersönlichkeit, die Lust auf Neues hat und Risiken eingehen möchte. Manchmal arbeiten diese Teilpersönlichkeiten gut zusammen, manchmal geraten sie aber auch in Konflikt – zum Beispiel, wenn der verantwortungsvolle Teil sagt: "Du musst heute arbeiten!", und der abenteuerlustige Teil ruft: "Lass uns doch etwas Spannendes unternehmen!"


Es geht also darum, dass wir alle verschiedene innere Anteile haben, die uns in verschiedenen Situationen beeinflussen. Wichtig ist, diese Teilpersönlichkeiten zu erkennen und zu verstehen, damit wir ein ausgewogenes und harmonisches inneres Leben führen können.


Hofkarten als Repräsentation deiner Teilpersönlichkeiten


Wenn eine Hofkarte in deiner Legung auftaucht, gibt sie dir die Chance, einer Teilpersönlichkeit einen Namen und ein Gesicht zu geben. Dadurch begibst du dich in eine Beobachterrolle und bekommst die Chance, in ein Zwiegespräch mit der jeweiligen Teilpersönlichkeit zu gehen. Nimm zum Beispiel den König der Münzen. Vielleicht weist er dich auf eine Teilpersönlichkeit hin, die so besessen von Perfektionismus ist, dass du regelmäßig bis zur völligen Verausgabung schuftest. Oder der Page der Kelche, der sich in unrealistischen Träumen verliert und du dich selbst dadurch regelmäßig um eine klare Entscheidungsfindung bringst.


Hofkarten können helfen, unsere Teilpersönlichkeiten aus dem Bereich des Unbewussten herauszulocken, sie zu identifizieren, zu benennen und damit ein Stück weit unter die Kontrolle unseres Ich zu bringen. In meiner Arbeit nutze ich die Karten in dieser Form der Deutung vor allem auf drei Arten:


Erforschung von Konflikten: Tarot kann helfen, innere Konflikte zwischen verschiedenen Teilpersönlichkeiten sichtbar zu machen. Wenn du zum Beispiel eine Karte ziehst, die mit Kontrolle und Struktur verbunden ist (z. B. der Ritter der Münzen), und eine andere, die für Freiheit und Abenteuer steht (z. B. der Ritter der Stäbe), könntest du erkennen, dass es einen inneren Konflikt zwischen Verantwortung und Freiheit gibt.


Integration von Teilpersönlichkeiten: Durch das Ziehen von Karten kannst du untersuchen, wie unterschiedliche Anteile zusammenarbeiten können. Das Tarot kann Hinweise geben, wie man die Balance zwischen den inneren Stimmen findet und sie harmonisiert.


Stärkung unbewusster Anteile: Manchmal sind Teilpersönlichkeiten unbewusst oder unterdrückt. Tarotkarten können dir helfen, verborgene Anteile deiner Persönlichkeit ans Licht zu bringen und ihnen Raum zu geben, damit sie sich ausdrücken und entwickelt werden können.



 

Möchtest du dir lieber von mir die Karten legenlassen? Ich freue mich auf dich.

 

Ein Deutungsbeispiel mit dem König der Kelche


Wie gehst du vor, wenn du dich aktiv an die Arbeit machen möchtest? Zum einen brauchst du dafür eine Hofkarte. Die taucht entweder in einer deiner Legungen auf oder zeigt sich beim Ziehen einer Tages- oder Wochenkarte. Du darfst aber auch gern mal ganz bewusst die Hofkarten aus deinem Deck heraussortieren und eine ziehen. In diesem Beispiel zeigt sich der König der Kelche. Versuche die folgende Vorgehensweise zur Deutung:


Welches Verhaltensmuster verbindest du mit der Karte?

Frage dich, welches Verhalten dich mit dem König der Kelche verbindet. Vielleicht hast du die Tendenz, auf der Arbeit super emotional zu werden, oder aber du beobachtest eine Tendenz, dich direkt Hals über Kopf in jeden potentiellen Partner zu verlieben. Verwende dein Wissen und deine Intuition um die Qualitäten der jeweiligen Karte und mache dir Verhaltensweisen bewusst, die sich so anfühlen, als würden sie mehr von der Karte und weniger (authentisch) aus dir selbst kommen.


Gib der Teilpersönlichkeit einen Namen

Wenn du die Verhaltensmuster erkannt hast, ist es an der Zeit, ein wenig auf Abstand zu gehen. Das geht am besten, wenn du dem Kind einen Namen gibst. Das kann einfach der Name der Karte sein wie eben “König der Kelche”, oder du gehst einen Schritt weiter und nennst ihn “Peter”, “Paula”, oder wie auch immer. Du wirst schon einen Impuls bekommen und merken, was sich richtig anfühlt.


Deine Aufgabe ist dann zu erkennen, wann und wie sich “Peter” in deinem Leben ausdrückt und wie bewusst du dir seiner Anwesenheit eigentlich überhaupt bist.


Verstehe und Akzeptiere (Integriere) deine Teilpersönlichkeit

Wie heißt es so schön: “Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung”. Den Punkt hast du nun erreicht und erkennst, wann eine Teilpersönlichkeit versucht, das Heft an sich zu reißen. Um ihr das aber dann nicht doch wieder zu überlassen, kommt nun der schwierige Teil. Es geht darum, an die Wurzel des Komplexes zu kommen.


Wovor hat dein König der Kelche (Peter, Paula, …) solche Angst? Was will er? Wo kommt er her? Was kannst du tun, um dich mit ihm zu verbünden? Wo unterstützt er dich? Was möchte er von dir, damit es ihm gut geht?


Dieser Teil der Arbeit mit den Karten erledigt sich nicht mal eben in fünf Minuten. Es ist der wertvolle Part, der dir ein tiefes Verständnis deiner Selbst schenkt und dir erlaubt, unbewusste (oder unterdrückte) Teile deiner Persönlichkeit kennenzulernen und sie im Idealfall zu einem Teil deines bewussten Ich zu machen. Es bedarf einer Menge Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, Durchhaltekraft und Geduld, um an diesem Punkt authentisch zu arbeiten und kann Wochen, Monate (manchmal Jahre) dauern.


Gebot zur Achtsamkeit

Ich bin mir bewusst, dass ich hier ein Themenfeld anreiße, das für jeden einzelnen von uns in vollkommen unterschiedliche Tiefen gehen kann. Vor allem Teilpersönlichkeiten, die sich aus traumatischen Erlebnissen heraus entwickelt haben, gehören in professionelle Hände. Bitte lass hier deinen gesunden Menschenverstand walten!


Das als “Disclaimer” vorangestellt, kann ich persönlich jedoch nur Gutes von dieser Art der Persönlichkeitsarbeit berichten. Der Tarot mit seiner archetypischen Bilderwelt ist ein hervorragendes Werkzeug, um ein tieferes Verständnis unseres Selbst zu entwickeln.



 

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