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Tarot und die vier Bewusstseinsfunktionen nach C.G. Jung

Hand aufs Herz! Hat nicht jeder von uns irgendwann mal einen der Persönlichkeitstests gemacht, die in Kursen, oder in irgendeiner Zeitschrift angeboten werden? Auch falls du noch nichts von Carl Gustav Jung (Wikipedia Eintrag) gehört hast, wette ich mit dir, dass du mit seiner Arbeit schon in Berührung gekommen bist.



C.G. Jung gilt als Begründer der analytischen Psychologie und Themen wie Schattenarbeit, Archetypenlehre, “inneres Kind” oder Persönlichkeitstypen finden bei ihm ihren Ursprung, genau wie auch die vier Bewusstseinsfunktionen die ich hier in Bezug zum Tarot stelle.


Was sind Bewusstseinsfunktionen?


Bewusstseinsfunktionen sind die Art und Weise, wie unsere Psyche Eindrücke verarbeitet, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und mit ihr interagieren. C.G. Jung beschreibt sie in seinem Buch “Psychologie der Typen” wie folgt: “Die Hilfsmittel, durch die das Bewusstsein seine Orientierung in der Wirklichkeit erhält, sind also vier Funktionen. Die Empfindung (Sensorik, Sinneswahrnehmung) sagt, dass etwas existiert; das Denken sagt, was es ist; das Gefühl sagt, ob es angenehm oder unangenehm ist; und die Intuition sagt, woher es kommt und wohin es geht.”


Denken

Logik und Ratio. Hier analysieren wir “richtig/falsch” Entscheidungen.


Fühlen

Hier ordnen wir ein, was etwas oder jemand mit uns macht und wie wir es wahrnehmen, etwa in Kategorien wie “gut/böse” oder “angenehm/unangenehm”


Sensorik / Empfinden

Dinge über unsere Sinneswahrnehmung physisch fühlen und begreifen.


Intuition

Der “sechste” Sinn, der es erlaubt, Dinge zu erfahren, ohne sie tatsächlich sensorisch erleben zu müssen. Hier werden Zusammenhänge erkannt und interpretiert.




Bei den beiden ersten Funktionen geht es darum, wie wir Entscheidungen treffen. Jung beschreibt sie als “rational”. Der “Denker” beispielsweise, entscheidet faktenbasiert und objektiv. Menschen mit einer Betonung aufs Fühlen entscheiden oft aus dem Bauch heraus. Die beiden anderen Funktionen bezeichnet Jung als “irrational”, was in dem Fall heißen soll, dass egal wie wir zu etwas stehen, wir es trotzdem immer “wahrnehmen” oder "aufnehmen", einfach weil es existiert.


Während wir in der Sensorik (Empfindung) Dinge so erfahren, wie sie sind, erlaubt uns die Intuition etwas über deren Potential, bzw. deren Bedeutung in einem größeren Kontext zu begreifen. Ein Sensoriker wird demzufolge im Hier und Jetzt leben, während der Intuitive dazu tendiert, in der Vergangenheit oder der Zukunft zu denken.


Bewusstseinsfunktionen und die Farbkarten im Tarot


Die Farbkarten im Tarot lassen sich hervorragend den Bewusstseinsfunktionen zuordnen. Es gibt sie in vier Sätzen von As bis zehn plus Hofkarten (Page, Ritter, Königin, König).


  • Schwerter: Denken

  • Kelche: Fühlen

  • Münzen: Sensorik / Empfindung

  • Stäbe: Intuition


Wenn wir uns die Schwerter anschauen, dann sehen wir die scharfe Klinge unseres Verstands und das Luftelement. Unsere Denkfunktion kann messerscharf und klar sein, manchmal aber eben auch vernebelt und vom Sturm zerzaust.


Die Funktion des Fühlens hingegen fließt wie das Wasser und wird vom Symbol des Kelchs aufgefangen. Manchmal ist dieser Kelch leer, ein anderes Mal fließen wir über vor Gefühl.


Unsere Intuition ist etwas Wildes, Freies und so kraftvoll wie die Flammen des Feuers. Die Intuition repräsentiert unseren inneren Motor und dass alles ständig in Bewegung ist.


Schließlich hilft uns unser Empfinden, unsere Sensorik, die Erfahrungen in unserem Leben zu erden und holt uns ins Hier und Jetzt.


Ein Beispiel aus der Tarotpraxis


Ist dir noch nicht ganz klar, wie die Karten mit den Bewusstseinsfunktionen zusammenhängen? Hier kommt ein Beispiel anhand der 4 der Schwerter.


Traditionell wird die 4 der Schwerter als Karte des Rückzugs, aber auch der Stagnation und der erzwungenen Ruhepause gedeutet und das passt definitiv. Eine tiefere Bedeutung der Karte erschließt sich uns allerdings, wenn wir die Schwerter aus dem Blickwinkel der Bewusstseinsfunktion des Denkens betrachten.


Die vier Schwerter repräsentieren unsere Gedanken und den Versuch, eine Situation zu rationalisieren. Leider führt das im Fall der 4 Schwerter dazu, dass wir je nach gelerntem Verhaltensmuster beispielsweise in Schockstarre verfallen, uns handlungsunfähig fühlen, Vermeidungstaktiken entwickeln oder in die Isolation unserer Gedanken flüchten.


Die Tarotkarte 4 der Schwerter beinhaltet also die Aufforderung, uns nicht allein auf rationale Analysen zu verlassen, sondern den taktischen Gegenpol mit uns Boot zu holen, unser Gefühl. Indem wir uns selbst eingestehen, dass mit purer Ratio keine Lösung gefunden werden kann, öffnen wir uns der Möglichkeit ins Fühlen zu kommen, wir bemühen unser Empfinden (Sensorik) um uns an ähnliche Erlebnisse aus der Vergangenheit zu erinnern und aktivieren unsere Intuition und Bauchgefühl das uns einen wichtigen und vielleicht komplett irrationalen Impuls zur Lösung gibt.


Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack, wie man Tarotkarten in Verbindung mit den Bewusstseinsfunktionen lesen kann. Falls du Gefallen daran gefunden hast, schau doch mal auf meinem Instagram Kanal für weitere kostenlose Inhalte vorbei, abonniere meinen Newsletter, oder wirf einen Blick auf mein Beratungsangebot, wenn du dich für eine persönliche Legung interessierst.



 

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